Bokken oder Iaito — was ist besser zum Lernen?

Starthilfe

Als Anfänger bekommt man ein Holzschwert oder Bokken in die Hand gedrückt und macht erste Schwünge in die weite Dojoluft. Nachdem das Trainingsumfeld, die komplizierte Kleidung, das Kata-Lernsystem etwas verstanden wurde, rückt ein Ausblick auf Kauf eines Iaitos, dem Übungsschwert, immer näher. Bleiben die Fragen offen, wann soll man sich eines besorgen, warum übt man nicht gleich mit so einem Trainingsschwert usw. ?

Preis

Monetär ist klar: Ein Holzschwert ist sehr viel günstiger (z.B. 30€), als ein Iaito (z.B. 500€), deswegen kommt es natürlich für den Einstieg in Frage. Man kann sich bei Gebrauch auch folgenlos Fehler erlauben (beim Ausholen an die Decke klopfen, beim Schlag in Sitzform den Boden berühren usw.). Das Feeling ist irgendwie grobstumpf, aber nicht vergleichbar einem Holzstock. Ein Bokken liegt für viele ungewohnt in der Hand (der Griff ist oval geformt), das Gewicht verlangt schon einiges ab. Die Kurvenform benötigt erste Technikaufmerksamkeit. Es gibt oben und unten.

Technik

Technisch gesehen kompliziert sich das Üben bei Umstieg von einem Bokken auf ein Iaito. Ein Bokken lässt sich einfacher schwingen. Es verzeiht Fehler. Beim Iaitoüben hingegen kann ein Beginner nur selten den bekannten Pfeifton beim Schnitt erzeugen. Diese Kontrolle korrekten Schnittwinkels und Ausführung von Handtechnik (Tenouchi) ist teils frustrierend. Die Lernkurve steigt im Vergleich zum Holzschwert in mancherlei Hinsicht an, hauptsächlich in korrekter Technikausführung.

  • Das Schwert muss korrekt gezogen werden (Nukiuchi), sonst beschädigt man die Schwertscheide (Saya).
  • Man schneidet nicht nach Belieben (Kiritsuke).
  • Der Schnittwinkel muss stimmen (Hasuji).
  • Selbst das Schwerteinstecken (Noto) sollte fleißig geübt werden, sonst piekst man sich in die Hand.

Verantwortung

Ein Iaito gilt als Sportwaffe. Dennoch ist das ›Gerät‹ nicht harmlos. Beim Ausholen kann man mit der Spitze (unbeabsichtigt) stechen. Ein Schnitt wäre zwar nicht scharf, aber dennoch wirkungsvoll. Man pflegt ein Iaito, achtet auf korrekten Sitz des Holzstifts (Mekugi), der die Klinge vorm wegfliegen rettet (dewegen übt man im Dojo vorsichtig so, dass keiner vor einem steht). Das Wichtigste: ein Iaito erinnert an ein scharfes Schwert, dem Katana. Deswegen gehen wir mit Respekt mit dem Iaito um. Irgendwann übt man mit einer (gefährlichen) geschmiedeten Klinge, warum nicht jetzt damit beginnen, das korrekte Handling ernst zu nehmen?

Nutzen

Der Weg des Iaidolernens von Bokken — Iaito — Katana scheint vorgezeichnet. Dennoch wird man auch als Geübter immer wieder mit dem Bokken üben, hauptsächlich in Partnerübungen. Dieser Goldstandard ermöglicht es, Katabewegungen zweifelsfrei zu überprüfen, Alternativen auszuloten. Richtige Abstandsverhältnisse (Maai), Stand zum Gegener (Enbusen, Seichusen) werden deutlich. Noch strikter geforscht: funktionieren die Kata (oder meine Vorstellung der Technik) eigentlich? Das lässt sich (natürlich vorsichtig) klarstellen.

Fazit

Bokkenüben und Iaitogebrauch zeigen mehrere Seiten des Übens und beide sind immer dienlich. Hier folgt ein launiger Beitrag von YouTube dazu.

Why Iaito is preferred over the Bokken for Iaido training?

 

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