Kleidung
Zu Anfang einfache Trainingskleidung tragen ist ok. Eine lange Jogginghose und ein Sweatshirt in dunkler Farbe sind ausreichend. Die Verwendung bekannter Anzüge aus japanischen Kampfsportarten (Karate, Judo, Aikido) geht in Ordnung. Ein Holzschwert hält man in Ruhephasen links an der Seite. Im nächsten Schritt sollte man über den Kauf eines Gürtels nachdenken.
Ein Iaido-Gürtel (Obi) ist viel breiter, länger (cirka 4 m) und dünner als ein normaler Budogürtel, den Sie im Laden erhalten. Damit kann er in mehreren flexiblen Lagen um die Hüfte gewickelt werden. So sitzt er immer an der gleichen Stelle. Wegen der Breite findet ein hinein gestecktes Schwert festen Halt. Der Unterbauch wird durch den Obi leicht fixiert. Das unterstützt gleichzeitig die aufrechte Körperhaltung.
Die Frage nach Kauf eines Hakamas, dem breiten Hosenrock, folgt schnell. Wieder sind hier ein paar Extras zu beachten. Die Hakama sind sehr weit geschnitten, um gut alle Bewegungen mit zu machen. Wir tragen diese in traditionell schwarzer Farbe. Eigentlich eignen sich alle im Handel angebotenen Hakamaarten. Kendo-Hakamas sind ein wenig zu sperrig, weil sie aus dickem Baumwollstoff sind. Iaido-Hakama sind aus Polyestergewebe. Dieses Material eignet sich wegen der Haltbarkeit am besten. Für besondere Vorführungen (Enbu) werden Hakama mit Wollanteil oder gar aus Seide getragen.
Zum Hakama paßt eine spezielle Iai-Jacke, der Iaidogi. Sie ist besonders geschnitten. Sie ist länger als z.B. Karatejacken, damit die seitlichen Ausschnitte des Hakama abgedeckt sind. Ein Iaidogi ist wie der Hakama aus relativ dünnem Stoff. Es gibt die Jacke in zwei Stoffarten: Polyester oder Baumwolle. Wenn diese aus Polyester ist, trägt man aus hygienischen Gründen ein leichtes Baumwollgi darunter (Hadagi). Eine Jacke aus 100% Baumwolle kann ohne Unter-Gi getragen werden.
Als Anfänger wählt man ein Holzschwert (Bokken) zum Üben. Es kostet nicht viel (ungefähr 15 €). Die Kataübung wird erleichtert. Das Gewicht ist recht gering. So kann man sich körperlich an die Bewegungen mit einem Schwert gewöhnen. Auch bei Partnerübung ist ein Bokken hilfreich. Deswegen braucht man es immer wieder, auch wenn man schon ein Iaito besitzen sollte. Leider sind die meisten Bokken aus Mahagoni-Holz fabriziert.
Bald möchte man mit einem Iaito (Schwertnachbildung) üben. Dieses gleicht einem echtem, scharfen Samuraischwert. Die Klinge besteht aus einer Aluminium-Legierung mit verchromter Oberfläche. Sie ist in der Regel stumpf, kann jedoch auch semischarf geordert werden. Gewicht, Form und Machart des Griffes sind vergleichbar, die Balance weniger. Die hölzerne Schwertscheide (Saya) ist mitunter authentisch. Es gibt auch Stahliaitos, meist chinesischen Ursprungs. Stahlklingen sind empfehlenswert, aber einige der Produkte sind teils unausgewogen oder mit schlechter Griffwicklung—vorher testen!
Die Preise sind abhängig von der Schwertlänge und Klingenverarbeitung. Preistreibend ist Customizing an Griff, Tsuba und Schwertscheide (Saya). Die Schwertpreise gehen von 250 bis 1.500 Euro. Sie richten sich nach der Schwertlänge und dem Umfang persönlicher Wünsche. Der Kauf eines gebrauchten Schwerts ist zu Anfang sinnvoll, um dann später individuell und neu auszusuchen.
Ein Iaito ist viel anspruchsvoller zu führen. Saya und Klinge müssen synchron bewegt werden. Die Klinge ist schwerer, die Gewichte sind zentrierter. Das sind deutliche Unterschiede zum Training mit dem Bokken. Alle Bewegungen werden zwangsläufig feiner und komplexer. Fehler in der Bewegung werden deutlich sicht- und fühlbar (und hörbar: der Schnittklang zeigt über die Qualität der Schnittführung).
Zubehör
Zur Reinigung und Pflege des Iaitos benötigt man ein leichtes Öl. Ideal ist dafür Balistol-Waffenöl. Dieses Fabrikat unterkriecht nicht die Chromschicht der Iaito-Klinge. Damit bleibt diese unversehrt. Das Mittel reinigt die Klinge, schmiert sie für den nächsten Einsatz und verbreitet einen angenehmen Duft. Das Pflegemittel ist auch hautfreundlich. Zur Reinigung hält man zwei kleine Stoffläppchen bereit. Mit dem ersten reinigt man die Klinge nach dem Training. Mit dem zweiten trägt man danach etwas Waffenöl auf.
Eine hochwertige Schwerttasche ist für den Transport von Schwert und Bokken unerläßlich. Es gibt einfache Taschen aus Kunstleder. Diese halten ungefähr 3 bis 5 Jahre, dann bekommen sie Risse. Noch besser sind Taschen aus echtem Leder, weil sie geschmeidiger sind. Kleine Seitenfächer nehmen Putzzeug auf. Eine große Ausführung der Schwerttasche — eventuell mit Innentaschen — erlaubt gleichzeitigen Transport von Schwert und Bokken. Also sollte man bei der Anschaffung auf Qualität achten.
Wer viel Iaido trainiert, sollte sich Knieschützer (Zafu) anschaffen. Keiner kann sich auf hartem Dojoboden so gut bewegen, dass er nicht ein wenig Polster für wiederholtes Üben von Sitzkata benötigt. Sehr schön geeignet sind Knieschützer mit Neopren-Füllung. Einfache wattierte Schützer taugen nichts, weil sie schnell durchquetschen. Kaufe mit weiter Passform (Kniekehle ausgespart, ausprobieren!), damit das Sitzen im Seiza angenehm bleibt.
Sogenannte Zori, japanische Reisstrohsandalen oder Aldiletten sind beim Training usw. praktisch zum schnellen Raus- und Reinschlüpfen. Im Dojo ist Barfußzone — ausserhalb des Übungsbereichs, also dem Dojo, trägt man immer Schuhe.